Energieausweise
                    Sollten Sie Ihr Gebäude verkaufen oder vermieten, benötigen Sie einen gültigen Energieausweis. Es
                        gibt zwei Arten von Energieausweisen, einen Verbrauchs- und einen Bedarfsausweis. Welche Art Sie
                        benötigen hängt im Wesentlichen vom Baujahr der Immobilie ab. 
                    Bei Wohngebäuden, die weniger als vier Wohnungen haben, der Bauantrag vor dem 1. November 1977
                        gestellt wurde und seither keine energetischen Sanierungsmaßnahmen durchgeführt wurden, ist ein
                        Energiebedarfsausweis zu erstellen. Wurde der Bauantrag nach dem 1. November 1977 gestellt hat
                        man die Wahl zwischen Bedarfs -oder Verbrauchsausweis. Um Gebäude in Bezug auf ihre energetische
                        Qualität miteinander vergleichen zu können eignet sich nur der Bedarfsausweis. Zu dessen
                        Erstellung werden den einzelnen Bauteilen (Außenwände, Dach, Fenster, ...) die entsprechenden
                        U-Werte, die Wärmedurchgangskoeffizienten, zugeordnet, Flächen der Bauteile berechnet und der
                        Wärmeenergiebedarf für das Gebäude unabhängig vom Nutzerverhalten ermittelt.
                    Der Bedarfsausweis
                    Der Bedarfsausweis entsteht auf Grundlage einer detaillierten Berechnung. Die Berechnung
                        basiert auf
                        einheitlichen,
                        normierten Bedingungen. So ist ein energetischer Vergleich verschiedener Gebäude
                        möglich.
                        Das
                        Ergebnis der Berechnung ist unabhängig vom individuellen Nutzerverhalten.
                    Im Ausweis werden zwei verschiedene Werte ausgewiesen: Der Endenergiebedarf und der
                        Primärenergiebedarf.
                    Der Endenergiebedarf gibt die jährlich benötigte Energiemenge für Heizung, Lüftung und
                        Warmwasserbereitung an. Am Endenergiebedarf sollten sich Verbraucher orientieren, wenn
                        sie
                        ihren
                        künftigen Energieverbrauch und die Energiekosten abschätzen wollen.
                    Der Primärenergiebedarf bildet die Gesamtenergieeffizienz eines Gebäudes ab und
                        berücksichtigt
                        neben der Endenergie auch die so genannte „Vorkette“ (Erkundung, Gewinnung, Verteilung,
                        Umwandlung) der jeweils eingesetzten Energieträger (z.B. Heizöl, Gas, Strom, Erneuerbare
                        Energien). Der Primärenergiebedarf fällt dann besonders niedrig aus, wenn Erneuerbare
                        Energien
                        (Solare Strahlungsenergie, Geothermie, Energie aus Biomasse etc.) für die
                        Energieversorgung
                        im
                        Gebäude eingesetzt werden. Am Primärenergiebedarf können Verbraucher erkennen, wie
                        umweltfreundlich ihr Gebäude ist.
                    Der Verbrauchsausweis
                    Der Verbrauchsausweis gibt den Energieverbrauch der Gebäudebewohner in den vergangenen
                        drei
                        Jahren für Heizung und Warmwasserbereitung an.
                    Um den Energieverbrauchskennwert zu ermitteln, wird der tatsächliche Energieverbrauch
                        mithilfe
                        eines standortbezogenen Klimafaktors berücksichtigt.
                    Das Ergebnis ist stark vom individuellen Nutzungsverhalten der Bewohner abhängig. Wird in
                        einem
                        energetisch schlechten Gebäude kaum geheizt, so kann der Energieausweis trotzdem sehr
                        gut
                        ausfallen.
                    Die DeutscheEnergieAgentur (dena) empfiehlt bei Wohngebäuden generell den
                        Bedarfsausweis.
                        Er erlaubt eine nutzerunabhängige Bewertung des Gebäudes.